Fragmente

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Alles wie Schlimmer.

Fabian und die Wirrsal der Metaphysik.

Der tumbe Schwebezustand des nächsten Morgens verrät uns ein Geheimnis. Für das wärmende Licht vor der Dunkelheit Marching Churchs sorgt eine zerbrechlich zerstörerische Stimme: Vitiko Schell von Fabian umhüllt das Komma. Wähnt uns in sinnlichem Samt. Verklärt unseren Geist in schüchterner Zurückhaltung. Kreist uns in poppigem Lyrik-Punk ein. Dadaistisch, minimalistisch, exzentrisch. Doch sie ist nicht allein. Begleitet wird sie von drei Mannen.

Wirrsal der Metaphysik.

Max mit dem programmatischen Nachnamen Kraft führt Gitarre und Trompete. Angepeitscht und angetrieben vom jazzigen Schlagzeug-Wirrsal Torben Jäckels und des Basses Jonas Eckharts. In Ohren und unter die Haut. Verwurstet mit dem Material der Missbilligung alles zwischen Indie, New Wave und Noise zu einem verzaubert verklärtem Traum der Verzweiflung. Die sodann im langsamen Hüftkreisen der Metaphysik geopfert wird.

Selbstbetitelt ist es, das Debüt der Leipziger. Produziert wurde es vom eh immer umtriebigen Max Rieger, dessen Name allen, die das hier lesen, ein Begriff sein muss. Und während Max Kraft der unheimlichen Stimme Schells ein Denkmal aus Delay und Distortion verleiht, ploppt unser Kopf aus dem Sumpfe des Selbstvergessens auf. Denn die sind still geworden, da oben. Unsere Händchen klatschen mechanisch ineinander. Die der anderen verlorenen Seelen machen mit.

Sie erbarmen sich. Hüllen uns ein. Immer unheimlicher. Immer tiefer. Immer. Immer schlimmer. Immer wieder, bitte.

Eine photographische Rekonstruktion finden Sie hier.